Digitale Logistik mit autonomen Verpackungssystemen

Smarter packen: Wie Technologie Verschnitt und Kosten halbiert

Verpacken im Wandel – Kostenfresser im Fokus

In Zeiten hoher Rohstoffpreise und steigendem Wettbewerbsdruck wird effizientes Verpacken zum strategischen Vorteil. Besonders in der Logistik und Industrie zählt jeder Cent – ob bei Materialeinsatz, Personalaufwand oder Ladezeit. Genau hier setzen moderne Technologien an, die klassische Arbeitsprozesse nicht nur automatisieren, sondern auch smarter gestalten.

Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist eine Maschine, die auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, aber enorme Wirkung entfaltet: eine kompakte Lösung, die sich mühelos durch Lager und Hallen bewegt und dabei Verpackungsfolie präzise einsetzt – mit bis zu 50 % weniger Verbrauch. Sie verbindet Mobilität, Automatisierung und Kosteneffizienz in einem Gerät – und revolutioniert das Verpacken auf Palette.

In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie genau diese Technologie funktioniert, wo sie eingesetzt wird, welche Einsparpotenziale realistisch sind – und worauf du achten solltest, wenn du selbst smarter packen willst.


Wie Technologie Material spart: Die Logik hinter Pre-Stretch-Systemen

Einer der größten Kostentreiber in Verpackungsprozessen ist der Verbrauch von Stretchfolie. Je nach Produktgröße, Gewicht und Sicherungsgrad kann dieser Verbrauch schnell in die Höhe schnellen – vor allem, wenn per Hand oder mit veralteten Geräten gewickelt wird. Moderne Maschinen setzen deshalb auf ein bewährtes Prinzip: Pre-Stretch.

Manuelles Wickeln von Paletten ohne Pre-Stretch
Mitarbeiter wickelt Palette per Hand mit Stretchfolie im Lager

Was bedeutet Pre-Stretch?

Beim Pre-Stretch-Verfahren wird die Folie vorgedehnt, bevor sie um die Palette gelegt wird. Das passiert motorisch – und kontrolliert. Typische Dehnwerte liegen bei 100 % bis 250 %, was bedeutet: Aus einem Meter Folie werden bis zu 3,5 Meter nutzbares Verpackungsmaterial. So wird die Folie optimal ausgenutzt, ohne an Festigkeit oder Haltekraft zu verlieren.

Weniger Material, mehr Stabilität

Das Ergebnis: bis zu 50 % Folienersparnis pro Palette. Gleichzeitig erhöht sich die Ladungssicherheit, da die Folie durch Rückspannung fester anliegt. Das spart nicht nur Kosten, sondern verbessert auch das Handling beim Transport – ein entscheidender Faktor in sensiblen Lieferketten.

Wo Pre-Stretch zum Standard wird

Vor allem mobile Geräte, wie sie heute vermehrt in mittleren und großen Betrieben zum Einsatz kommen, sind mit dieser Technik ausgestattet. Dadurch kombinieren sie maximale Flexibilität mit effizienter Foliennutzung – und schaffen ein Niveau, das mit stationären Wickelsystemen problemlos mithalten kann.

Flexibilität trifft Ergonomie: Warum mobil besser ist

In vielen Betrieben sind die Paletten nicht da, wo die Verpackungstechnik steht – sondern umgekehrt. Das bedeutet: Entweder müssen schwere Lasten zum Wickler gebracht werden, oder der Mensch übernimmt das manuelle Umwickeln vor Ort. Beide Lösungen sind auf Dauer ineffizient, körperlich belastend und fehleranfällig.

Die Lösung: Mobile Systeme

Mobile Verpackungseinheiten bringen die Technik zur Palette – nicht umgekehrt. Dadurch entfallen unnötige Wege, die Produktivität steigt, und die körperliche Belastung der Mitarbeitenden sinkt erheblich. Kein Bücken, kein Ziehen, kein Drehen: Der Wickelkopf bewegt sich automatisch auf und ab, während das Gerät mit minimalem Kraftaufwand um die Palette geführt wird.

Automatisierte Verpackungsmaschine mit Stretchfolie
Wickelmaschine verpackt Paletten mit Stretchfolie im Produktionsbereich

Mobilität spart Fläche

Ein weiterer Vorteil: Mobile Geräte benötigen kaum Platz. Während stationäre Wickler oft feste Stellflächen mit Stromanschluss erfordern, sind mobile Geräte akkubetrieben und passen sich jeder Umgebung an – ideal für Lager mit wechselnden Layouts, engem Raum oder außenliegender Verladung.

Produktiv auch bei Sonderformaten

Sperrige, instabile oder übergroße Ladungen stellen für klassische Drehtellerwickler eine Herausforderung dar. Mobile Lösungen hingegen umfahren das Ladegut individuell und garantieren so ein gleichmäßiges, sicheres Wickelbild – ganz gleich, ob es sich um Rohre, Maschinen oder asymmetrische Kartonagen handelt.

Verpackte Sonderformate auf Paletten im Lager
Vollständig verpackte Paletten mit unterschiedlichem Format in Regalreihen

Typen im Vergleich: Welche Lösung passt zu welchem Einsatz?

Nicht jede Verpackungslösung passt zu jedem Betrieb. Wer eine mobile Wickeltechnik einführen möchte, sollte wissen, welche Varianten es gibt – und welche für den eigenen Bedarf die beste Wahl ist. Die gängigsten Typen lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: manuell geführte Systeme und selbstfahrende Roboter.

1. Halbautomatische Modelle mit Bedienerführung

Diese Geräte – oft kompakt und leicht – werden vom Anwender um die Palette geschoben. Die Folie wird automatisch gespannt und der Folienschlitten elektrisch gesteuert. Besonders beliebt in kleinen und mittleren Betrieben, da sie wenig Schulung erfordern und äußerst platzsparend sind.

Ein typischer mobiler Palettenwickler dieser Kategorie bietet eine effiziente Alternative zur Handverpackung und hilft dabei, Prozesse dauerhaft zu automatisieren.

  • Ideal für bis zu 30 Paletten pro Tag
  • Geringer Wartungsaufwand
  • Vorkonfigurierbare Wickelprogramme

2. Vollautomatische Stretchroboter

Diese Hightech-Systeme fahren eigenständig um die Palette. Der Bediener startet lediglich das Programm. Sensorik erkennt Höhe und Form der Ladung, Programme können individuell angepasst werden. Perfekt für höhere Stückzahlen und wechselnde Palettenformate.

  • Kapazitäten von 150 bis 300 Paletten täglich
  • Präzises Wickelbild dank Höhenerkennung
  • Mehrere Programme & automatische Endabschaltung

3. Alternative: Stationäre Systeme

Für den Vollständigkeit halber: Auch stationäre Drehteller- oder Dreharmwickler haben ihre Berechtigung – besonders bei festen Verpackungsstationen. Doch sie erfordern mehr Platz, Transportaufwand zur Maschine und sind weniger flexibel im Alltag.

Kosten senken, Output steigern: Reale Einsparpotenziale im Blick

Moderne Verpackungstechnik rechnet sich – nicht nur in der Theorie, sondern auch im Tagesgeschäft. Wer auf mobile Palettenwickler mit Pre-Stretch-Funktion setzt, profitiert gleich mehrfach: durch geringeren Folienverbrauch, reduzierte Arbeitszeit und niedrigere Fehlerquoten beim Verpacken.

Weniger Verbrauch bei gleichem Ergebnis

Durch das motorische Vordehnen der Folie sinkt der Materialeinsatz je Palette um bis zu 50 %. Statt fünf Folienrollen pro Woche genügt oft die Hälfte – bei gleicher oder sogar besserer Haltekraft. Ein Gewinn, der sich direkt in den Einkaufskosten widerspiegelt.

Arbeitszeit effizienter nutzen

Der Zeitaufwand pro Palette reduziert sich deutlich: Während beim manuellen Wickeln etwa 4–6 Minuten benötigt werden, schaffen mobile Systeme die gleiche Aufgabe in 1–2 Minuten – ohne körperliche Belastung. Das bedeutet: mehr Durchsatz pro Schicht, bei weniger Pausen und Ausfallzeiten.

Weniger Folienbrüche, weniger Reklamationen

Durch konstante Wickelspannung, exakte Kopf- und Fußwicklungen sowie präzise Wiederholbarkeit sinkt die Zahl fehlerhafter oder unsicherer Verpackungen. Das minimiert Transportschäden – und spart Kosten durch weniger Reklamationen oder Rückläufe.

Praxisbeispiel: Einsparung im Mittelstand

Ein produzierender Mittelständler aus NRW reduzierte durch Umstellung auf ein mobiles Wickelsystem den Folienverbrauch um 43 %, die Wickelzeit um 60 % – und amortisierte die Investition innerhalb von 9 Monaten. (Quelle: interne Fallstudie, 2023)

Einsatzbereiche: Wo sich mobile Lösungen besonders lohnen

Mobile Verpackungssysteme kommen überall dort zum Einsatz, wo Flexibilität, Zeitersparnis und ergonomisches Arbeiten gefragt sind. Vom kleinen Versandlager bis zur großen Produktionshalle bieten sie eine Lösung, die sich anpasst – nicht umgekehrt.

1. Logistikzentren mit wechselnden Packzonen

In großen Versandlagern oder Fulfillment-Zentren sind Verpackungszonen oft nicht zentralisiert. Mobile Wickeltechnik sorgt dafür, dass Paletten dort verpackt werden, wo sie gerade stehen – ohne zeitraubende Transporte quer durch die Halle.

2. Industrie mit Sonder- und Großformaten

Maschinenbauteile, Rohrsysteme oder asymmetrische Produkte lassen sich mit klassischen Wicklern schwer sichern. Mobile Geräte passen sich der Form und Größe der Ladung flexibel an und ermöglichen ein sicheres und sauberes Wickelbild – selbst bei ungewöhnlichen Geometrien.

3. Produktion mit engem Zeitfenster

Wenn es auf Tempo ankommt, sind mobile Wickler im Vorteil: Schnell einsatzbereit, leicht verstellbar und ohne Umrüsten nutzbar – ideal für Schichten mit hohem Durchsatz oder bei wechselnden Produktlinien.

4. Lager mit begrenztem Platzangebot

Wo Stellfläche Mangelware ist, sparen mobile Geräte wertvollen Raum. Kein fester Sockel, keine Umzäunung – einfach parken, einsetzen und wieder verstauen. Besonders nützlich in städtischen Lagerhallen oder bei saisonal genutzten Flächen.

5. Außenbereiche und Verladezonen

Auch im Freien oder auf Baustellen zeigen mobile Wickler ihre Stärken – vorausgesetzt, der Untergrund ist eben. Mit zusätzlichem Deckblatt-Modul lässt sich die Ladung sogar regendicht verpacken.

Kaufberatung: Worauf du bei der Auswahl achten solltest

Die Auswahl des passenden Systems hängt stark vom geplanten Einsatz ab. Wer langfristig sparen will, sollte nicht nur auf den Anschaffungspreis achten, sondern auf das Gesamtpaket aus Leistung, Ergonomie und Wirtschaftlichkeit. Hier sind die wichtigsten Kriterien im Überblick:

1. Anzahl der Paletten pro Tag

Ein kleiner Versandbereich mit 10–15 Paletten täglich braucht keine High-End-Lösung. Hier reicht meist ein kompakter Halbautomat. Bei 150+ Paletten täglich lohnt sich hingegen ein selbstfahrender Roboter mit programmierbarer Steuerung.

2. Form und Stabilität der Ladung

Je unregelmäßiger die Ware, desto mehr Flexibilität ist gefragt. Mobile Systeme mit automatischer Höhenerkennung oder variabler Folienführung sind für sperrige, instabile oder asymmetrische Produkte ideal.

3. Platzverhältnisse und Standortwechsel

Wenig Raum? Dann kommt nur ein Gerät infrage, das klein, wendig und mobil ist. Für Betriebe mit wechselnden Verpackungsstationen oder mobilen Arbeitsplätzen ist Akkuantrieb Pflicht.

4. Ergonomie und Bedienkomfort

Achte auf eine körperfreundliche Steuerung: höhenverstellbare Holme, automatische Schlittenführung, geringer Kraftaufwand beim Führen des Geräts. So schützt du die Gesundheit deiner Mitarbeitenden – und sparst Ausfallzeiten.

5. Technische Ausstattung

  • Pre-Stretch-System mit 100 % oder mehr
  • Automatische Endabschaltung
  • Deckblattoption (bei Außeneinsatz)
  • Display mit Programmwahl

6. Folienverbrauch und Energieeffizienz

Vergleiche den Verbrauch pro Palette sowie die Akkulaufzeit. Gute Geräte wickeln mit einer Ladung bis zu 100 Paletten. Je höher der Pre-Stretch, desto geringer der Folienbedarf.

7. Wartung und Service

Ein guter Anbieter liefert nicht nur die Maschine, sondern auch Support, Ersatzteile und Service. Achte auf Zugänglichkeit der Komponenten und regelmäßige Updates bei elektronischen Steuerungen.

Ausblick: Wie sich Verpackungstechnik weiterentwickelt

Die Verpackungstechnik steht vor einem Paradigmenwechsel. Während früher reine Mechanik im Fokus stand, dominieren heute Sensorik, Software und Konnektivität. Mobile Systeme sind dabei längst nicht das Ende der Entwicklung – sondern erst der Anfang einer vernetzten, intelligent gesteuerten Logistik.

1. Vernetzte Maschinen

Zukünftig kommunizieren Verpackungssysteme mit Lagerverwaltung und ERP-Systemen. Dadurch lassen sich Wickelprofile automatisch an das Produkt anpassen – ohne manuelles Umstellen. Daten wie Verbrauch, Wickeldauer oder Störungen werden in Echtzeit erfasst.

2. KI-gestützte Optimierung

Künstliche Intelligenz kann aus hunderten Verpackungsprozessen lernen und die idealen Wickelparameter für jede Ladung vorschlagen – abhängig von Gewicht, Form und Transportweg. So wird jede Palette optimal gesichert, ohne Ressourcen zu verschwenden.

3. Nachhaltigkeit im Fokus

Neben Energieeffizienz steht materialschonendes Arbeiten im Mittelpunkt. Recycelbare Hochleistungsfolien, automatische Verbrauchsreduktion und digitale Wartungskonzepte reduzieren den ökologischen Fußabdruck – ohne Einbußen bei Stabilität oder Schutz.

4. Autonome Robotik

Selbstfahrende Verpackungseinheiten mit automatischer Navigation, Kollisionssensoren und intelligenter Auftragszuweisung werden zunehmend Standard. Besonders in Industrie 4.0-Umgebungen tragen sie zur Vollautomatisierung der Intralogistik bei.

Fazit: Smarter packen beginnt mit der richtigen Entscheidung

Ob in der Industrie, im Versand oder auf der Baustelle – mobile Verpackungslösungen bieten eine Antwort auf viele Herausforderungen moderner Logistik. Sie reduzieren Kosten, schonen Ressourcen, erhöhen die Effizienz und verbessern die Ergonomie – und das alles ohne aufwendige Installation oder feste Infrastruktur.

Wer auf moderne Wickeltechnik setzt, spart nicht nur an Folie und Zeit, sondern investiert in zukunftssichere Prozesse. Mit der passenden Lösung lässt sich Verpacken nicht nur automatisieren – sondern strategisch optimieren.

Wenn du wissen willst, welches System zu deinem Lager, deiner Produktion oder deinem Workflow passt, lohnt sich ein genauer Blick – oder ein Beratungsgespräch mit einem Spezialisten. Denn eins steht fest: Intelligente Verpackung beginnt nicht beim Produkt – sondern bei der Technik, die es schützt.

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